Was ist Pressearbeit? Und ist das, das gleiche wie PR? Im Alltag werden die beiden Begriffe sehr oft synonym verwendet. Dabei bedeuten sie gar nicht das gleiche. Denn Pressearbeit ist nur ein Bestandteil von PR. Eine wirklich gute PR-Strategie umfasst neben Pressearbeit noch weitere Bereiche. Welche das sind und welche Definition für „Pressearbeit“ gilt, erfährst du in diesem Beitrag.
Pressearbeit: Definition
Pressearbeit, oder auch Medienarbeit, beschreibt die Zusammenarbeit mit der Presse. Dabei ist es dein Ziel, Beiträge über dich in den Medien zu platzieren. Das schließt alle Medienarten ein: Print und online genauso wie Radio und TV, Tages- und Wochenzeitungen genauso wie Fachmedien und Podcasts.
In der Fachsprache wird Pressearbeit auch als „Earned Media“ bezeichnet. Ich mag diesen Begriff sehr, denn er beschreibt perfekt, was sich hinter Pressearbeit verbirgt: Das englische Wort „earned“ bedeutet „verdienen“. Du musst dir die Beiträge in den Medien also auf eine gewisse Art verdienen. Du kannst sie nicht einfach kaufen, wie eine Werbung, und du kannst sie auch nicht einfach veröffentlichen, wie beispielsweise auf Social Media.
Wie „verdient“ man sich Medienbeiträge?
Beiträge in der Presse verdienst du dir, indem du den Journalist*innen richtig gute Themen vorschlägst. Diese müssen für die Zielgruppe des Mediums so interessant sein, dass die Journalist*innen unbedingt darüber berichten wollen. Denn ihre Aufgabe ist es, ihre Leser*innen (oder Zuschauer*innen/Zuhörer*innen) mit relevanten Informationen, Neuigkeiten und Wissen zu versorgen. Je besser du ihnen hilfst, diese Ziele zu erreichen, desto größer sind deine Chancen auf einen Beitrag über dich.
Ziele von Pressearbeit
Das Hauptziel von Pressearbeit sind positive Berichte in den Medien. Denn Medienberichte haben weitere Effekte auf dein Unternehmen:
- Medienberichte machen dich bekannter.
- Du erreichst über die Medien neue Menschen und steigerst so deine Reichweite.
- Du schaffst Sympathie, Vertrauen und Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit. Das entsteht vor allem dadurch, dass die Berichte in den Medien nicht von dir selbst stammen. Sie sind von unabhängigen Journalist*innen geschrieben und haben so eine ganz andere Wirkung auf deine Zielgruppe als ein Blogbeitrag, ein Social-Media-Post oder eine Werbeanzeige.
- Medienberichte tragen zu deinem Imageaufbau bei.
- Über die Medien kannst du dich als Expert*in für ein bestimmtes Thema positionieren.
- Medienberichte wecken das Interesse der Öffentlichkeit an dir und deinem Unternehmen und tragen so zur Neukundengewinnung bei.
- Über Beiträge in Onlinemedien kannst du wertvolle Backlinks für deine SEO-Strategie generieren.
Instrumente für deine Pressearbeit
Für deine Pressearbeit stehen dir viele verschiedene Instrumente zur Verfügung: Du kannst eine Pressemitteilung verschicken oder dich mit einem Fact Sheet in der Redaktion vorstellen. Alternativ kannst du auch eine Pressereise oder Pressekonferenz veranstalten, einen Redaktionsbesuch planen oder einem ausgewählten Medium ein Hintergrundgespräch anbieten. Persönlich mag ich besonders Interviews und Gastbeiträge, denn in ihnen kannst du deine Persönlichkeit und deine Expertise am besten rüberbringen!
Nicht alle Möglichkeiten, die ich gerade genannt habe, werden für dein Unternehmen und dich geeignet sein. Welche Instrumente am besten zu dir passen, hängt von dir, deinem Unternehmen, deinem Thema, deinen Zielen und deiner Zielgruppe ab. In den meisten Fällen wirst du verschiedene PR-Instrumente kombinieren, um ein Ziel zu erreichen.
11 Instrumente für deine Pressearbeit und was sich hinter den einzelnen Begriffen verbirgt, habe ich dir in diesem Beitrag zusammengefasst.
Was gehört noch zu einer PR-Strategie?
Wie anfangs schon erwähnt, sind Pressearbeit und PR nicht gleichzusetzen. Pressearbeit ist nur ein Teil von PR, zu einer umfassenden PR-Strategie gehören aber noch zwei weitere wichtige Bereiche. Diese sind Social Media und Owned Media.
Social Media: Definition
Social Media ist dir bestimmt schon ein Begriff und vielleicht nutzt du den einen oder anderen Kanal auch schon für dein Unternehmen. Social Media umfasst alle sozialen Netzwerke und Plattformen von Twitter, Facebook und Instagram zu LinkedIn und XING. (Über die Links kommst du auf meine Profile. Ich würde mich freuen, wenn du dich mit mir vernetzt!)
Der Vorteil an Social Media ist, dass du deine Zielgruppe direkt und unkompliziert erreichen kannst. Du kannst jederzeit einen Post teilen, bei deiner Zielgruppe kommentieren oder dich sogar in einer persönlichen Nachricht mit ihnen unterhalten.
Owned Media: Definition
Owned Media umfasst dagegen alle deine eigenen Kanäle. Dazu gehört zum Beispiel eine Website, ein Blog, ein Magazin, ein Newsletter oder ein Podcast. Der große Unterschied zu Social Media ist, dass du über diese Kanäle komplett oder zumindest in großen Teilen selbst entscheidest.
Bei Social Media liegt es zwar auch an dir, was du wann postest und du kannst direkt mit deiner Zielgruppe interagieren. Aber du bist viel mehr an die Vorgaben der einzelnen Plattformen und ihren Algorithmus gebunden. Bei den eigenen Kanälen hast du mehr Entscheidungsfreiheit – dafür musst du deine Zielgruppe aber auch erstmal auf sie aufmerksam machen!
Fazit: Was ist Pressearbeit?
Pressearbeit ist ein wichtiger Bestandteil deiner PR-Arbeit, aber zu einer umfassenden PR-Strategie gehört noch mehr! Während du bei Social Media und Owned Media einfach zu jedem Zeitpunkt teilen kannst, was du willst, musst du es dir bei Pressearbeit verdienen (Earned Media). Das ist eine Herausforderung und vielleicht auch der Grund, wieso viele Selbstständige zwar auf Social Media aktiv sind und einen Blog oder andere Kanäle betreiben, aber Pressearbeit nicht für sich nutzen.
Dabei ist diese Herausforderung gleichzeitig auch der größte Vorteil von Pressearbeit: Dadurch, dass die Beiträge nicht von dir, sondern von unabhängigen Journalist*innen erstellt werden, haben sie eine ganz andere Wirkung auf deine Zielgruppe. Unabhängige Medienberichte steigern nicht nur deine Reichweite und Bekanntheit, sondern auch deine Glaubwürdigkeit und festigen das Vertrauen deiner Zielgruppe in dich.