Hast du dich schon Mal gefragt: Wie fange ich mit meiner PR-Arbeit am besten an? Was brauche ich, um eine PR-Strategie zu entwickeln?
Meiner Meinung nach ist das wichtigste Element für eine effektive PR-Strategie: Klarheit! Klarheit über deine Ziele, deine Themen und über die Personen und Medien, die du erreichen willst. Darum habe ich sieben Fragen für dich vorbereitet, die dir helfen, diese Klarheit zu finden und deine PR-Strategie zu entwickeln.
Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um über jede der Fragen nachzudenken und notiere dir am besten auch ein paar Stichpunkte. Überleg dir dann, was du tun musst, um diese Ziele zu erreichen.
1 | Was willst du mit deinem Business erreichen?
Die erste und zugleich wichtigste Frage hat noch gar nichts mit deiner konkreten PR-Strategie zu tun: Was willst du mit deinem Business erreichen?
Deine PR-Strategie ist nur ein Teil der gesamten Strategie für dein Unternehmen. Sie muss zu den übergeordneten Zielen passen, die du dir steckst. Nur dann kann sie auch dazu beitragen, diese zu erreichen.
In vielen Unternehmen wird PR als unnötig abgetan. Die Begründung ist, dass man es schon versucht hätte, aber keinen Effekt gesehen hatte. Das liegt bei diesen Unternehmen in der Regel daran, dass PR nur „nebenbei“ und unabhängig vom restlichen Business betrieben wird. Keine PR-Strategie kann dich bei deinen Zielen unterstützen, wenn sie nicht in das große Ganze passt.
2 | Wie kann eine PR-Strategie deine Gesamtziele unterstützen?
Mit der Antwort auf die erste Frage legst du also deine Gesamtstrategie fest. Erst wenn du weißt, wie diese aussieht, können wir uns deine konkrete PR-Strategie genauer anschauen. Wie kann diese dazu beitragen, deine übergeordneten Ziele zu erreichen?
Nehmen wir an, es ist dein Ziel, im B2B-Sektor Fuß zu fassen und andere Unternehmen als Kunden zu gewinnen. Dann wäre es sinnvoll, deine PR-Strategie auf Fach- und Branchenmedien zu fokussieren. So wirst du in dieser (neuen) Zielgruppe bekannter und es wird leichter für dich sein, Erstgespräche zu vereinbaren oder Verträge abzuschließen.
Alternativ könnte dein übergeordnetes Ziel auch sein, einen neuen Markt zu erschließen oder ein neues Produkt zu vermarkten. Dann sollte dieser neue Markt oder das neue Produkt auch eine zentrale Rolle in deiner Kommunikation spielen.
3 | Wen willst du erreichen?
Diese Frage hast du sicherlich schon oft gehört und doch kann man sie fast nicht oft genug stellen: Wer ist deine Zielgruppe? Für wen produzierst du dein Produkt oder bietest deine Dienstleistung an? Wer ist die Person, die du im Kopf hast, wenn du etwas Neues entwickelst?
Sei hier wirklich konkret, denn je breiter du deine Zielgruppe definierst desto schwieriger wird es, sie zu erreichen – sowohl mit deinen Angeboten als auch mit deiner Kommunikation. Je genauer du weißt, an wen du dich wendest, desto gezielter kannst du mit deiner Zielgruppe kommunizieren.
Mehr über die Zielgruppen von PR findest du in diesem Beitrag.
4 | Wie erreichst du deine Zielgruppe?
Wenn du weißt, wer deine Zielgruppe ist, lautet die nächste wichtige Frage: Wie erreichst du sie am besten? Es gibt heute zig Möglichkeiten mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren von eigenen Formaten wie einem Blog oder Podcast über Social-Media-Kanäle bis hin zu Beiträgen in der Presse. Wenn du all diese Kanäle bedienen willst, wirst du viel Zeit benötigen. Überleg mal, wie viele Social-Media-Plattformen es allein gibt. Das ist für die meisten kleinen Unternehmen kaum zu schaffen – aber es ist auch nicht nötig!
Anstatt so viele Kanäle wie möglich nur halbherzig zu bespielen, fokussiere dich lieber auf ein paar Wege und mach diese richtig. Finde heraus, auf welchen Kanälen deine Zielgruppe unterwegs ist: Sind sie auf Facebook und Instagram oder auf LinkedIn und XING? Lesen sie Blogs, hören sie Podcasts oder schauen sie Videos? Konsumieren sie Publikumsmedien oder Fachmedien? Du musst dort sein, wo deine Zielgruppe sich aufhält.
Lege basierend darauf deine Top 3 oder Top 5 Kommunikationskanäle fest. Diese können jederzeit erweitert werden, wenn du einen neuen wichtigen Kanal für dich entdeckst.
5 | Was sind deine Themen?
Nun kennst du deine Ziele und weißt, wen du erreichen willst. Aber welche Themen kannst du diesen Personen eigentlich bieten? Ein großer Unterschied zwischen PR und Werbung ist, dass es in der PR nicht immer nur um dich, deine Produkte oder Dienstleistungen gehen kann.
Egal ob du ein eigenes Format betreibst, Social Media nutzt oder in die Medien willst: Niemand wird deine Beiträge lesen, dir langfristig folgen oder einen Artikel über dich veröffentlichen, wenn sich dabei alles immer nur um dich dreht.
Für deine PR-Strategie brauchst du Themen, die deine Zielgruppe interessieren. Nimm dir am besten mal ein Blatt Papier und einen Stift und schreib alle Themen auf, die dir in Zusammenhang mit deinem Business einfallen. Diese können zum Teil ganz nah an deinem Kernthema sein (z.B. konkrete Tipps) oder in einem größeren Kontext stehen (z.B. Einordnung eines Trends).
Ich teile auf meinen Blog beispielsweise viele Tipps und Anleitungen für gute Pressearbeit. Einer meiner erfolgreichsten Beiträge in 2020 war aber ein Artikel über die Relevanz von Kommunikation in Zeiten von Covid-19.
6 | Was kannst du den Medien bieten?
Neben eigenen Formaten und Social Media ist Pressearbeit ein wichtiger Bestandteil einer umfassenden PR-Strategie. Es ist auch der Teil, der von den meisten Unternehmen vernachlässigt wird, denn Pressearbeit stellt dich vor eine entscheidende Herausforderung: Während du auf deinem Blog oder auf Instagram-Kanal einfach schreiben und teilen kannst, was du willst, musst du es in die Medien erstmal schaffen.
Das ist Vor- und Nachteil zugleich: Einerseits ein Vorteil, denn es bedeutet, dass nicht jede*r es in die Medien schafft. Ein Beitrag in der Presse über dich hat somit einen deutlich höheren Wert als eigene Beiträge oder bezahlte Werbung. Der Nachteil ist aber, dass du die Journalist*innen erst einmal davon überzeugen musst, über dich zu berichten.
Und darum lautet die nächste wichtige Frage für deine PR-Strategie: Was kannst du den Medien bieten? Schau dir hierzu die Liste deiner Themen aus der vorherigen Frage an und überlege, welche davon sich auch für die Presse eignen. Das sind vor allem die Themen, die wirkliche Neuigkeiten oder weitestgehend unbekanntes Wissen beinhalten. Denn Redaktionen sind insbesondere an den Themen interessiert, die sie selbst nicht abdecken können. Für diese Themen sind sie auf der Suche nach Expert*innen, die ihr Wissen mit ihnen teilen – in Hintergrundgesprächen, Interviews oder auch Gastbeiträgen.
Du bist dir nicht sicher, ob deine Themen für Pressearbeit geeignet sind? Lass es uns im PR-Power-Check gemeinsam herausfinden!
7 | Wann arbeitest du an deiner PR-Strategie?
In der ersten Frage haben wir schon festgelegt, dass deine PR-Strategie auf deine Gesamtziele einzahlen muss, um positive Effekte zu haben. Zudem musst du auch regelmäßig an deiner PR-Strategie arbeiten – sonst wirst du ebenfalls keine Auswirkungen spüren.
Also, wann nimmst du dir Zeit, um deine PR-Strategie umzusetzen? Ich sage hier bewusst umsetzen und nicht planen oder konzipieren. Natürlich brauchst du erst einmal einen Plan für deine PR-Strategie, aber noch wichtiger ist es, dass du diesen Plan in die Realität bringst. Nur wenn du die Blogbeiträge wirklich veröffentlichst oder den Redaktionen wirklich einen Themenvorschlag machst, wird deine PR-Strategie dich dabei unterstützen, deine Ziele zu erreichen. Eine „kleine Strategie“, die du bereits umsetzt, ist besser als eine „große Strategie“ in der Schublade – und ausbauen kannst du sie immer noch. Fang einfach an!
Was musst du tun, um deine Ziele zu erreichen?
Wie anfangs gesagt, reicht es nicht aus, dir über die Fragen Gedanken zu machen. Überlg dir dann auch, was du konkret tun musst, um deine Ziele zu erreichen.
Ich habe aber ein paar Beispiele und Ideen für dich zusammengestellt, an denen du dich orientieren kannst. Vielleicht passen einige der Vorschläge zu deinen Zielen, vielleicht auch nicht – das musst du selbst entscheiden.
Die einzige Regel für die Formulierung deiner Ziele ist: Sei konkret! Unkonkrete Formulierungen sind zum Beispiel:
- Ich entwickle eine PR-Strategie für mein Unternehmen.
- Ich investiere mehr Zeit in PR-Arbeit.
- Ich nutze PR effektiver für mich und mein Unternehmen.
Diese Vorsätze sind alle nicht konkret genug. Was willst du genau erreichen? Was soll deine PR-Strategie beinhalten? Und vor allem: (Bis) wann setzt du deine Vorsätze um? Bei diesen Beispielen wird nicht klar, was genau du erreichen willst – und darum wird es dir auch schwerfallen, die Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Konkrete Formulierungen wären zum Beispiel:
- Ich veröffentliche wöchentlich einen Blogbeitrag [oder Podcast-Folge, YouTube-Video, …].
- Ich veröffentliche täglich einen Post auf Instagram [oder Facebook, LinkedIn, Pinterest, …]. Außerdem teile ich mindestens einmal pro Woche eine Story.
- Ich interagiere täglich 30 Minuten mit meiner Community auf Social Media.
- Ich nutze einen neuen Content-Kanal [setze hier direkt ein, welcher Kanal das ist] für mich. Dafür werde ich im Januar recherchieren, im Februar ein Konzept erstellen und ab März regelmäßig [lege fest, was regelmäßig für dich bedeutet] Beiträge veröffentlichen.
- Ich verschicke alle x Wochen [lege deine Zahl fest] einen Newsletter.
- Ich schicke pro Monat x [lege deine Zahl fest] Themenvorschläge an Redaktionen.
- Ich veröffentliche pro Monat x [lege deine Zahl fest] Gastbeiträge in einem Fachmedium.
- Ich kontaktiere x [lege deine Zahl fest] Podcasts in meiner Branche und biete mich für ein Interview an.
- Ich investiere wöchentlich 15 Minuten in mein Netzwerk auf LinkedIn [oder einem anderen Kanal], um neuen Kontakte für Kooperationen zu knüpfen.
Denk daran, dir nicht zu viel auf einmal vorzunehmen. Vor allem, wenn ein Bereich noch komplettes Neuland für dich ist, investiere anfangs mehr Zeit in einen Kanal und bespiele diesen wirklich gut. Dann kannst du die nächsten Schritte gehen!
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Planung und Umsetzung deiner PR-Strategie!
Hast du schon eine PR-Strategie? Wie sieht diese aus? Was sind die wichtigsten Bausteine? Ich würde mich freuen, in den Kommentaren von dir zu hören.