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Angst vor Journalist*innen? Was schlimmstenfalls passieren kann

Cover: Angst vor Journalist*innen

Was fühlst du, wenn du dir vorstellst, JETZT die Medien zu kontaktieren? Eine leichte Nervosität? Ein aufgeregtes Kribbeln? Oder doch eher blanke Panik?

Ganz ehrlich: Vor meiner ersten Pitch-E-Mail war ich unfassbar nervös. Noch schlimmer war es, als ich das erste Mal in einer Redaktion angerufen habe.

Es ist vollkommen in Ordnung, wenn du aufgeregt oder etwas ängstlich bist. Wenn du nicht seit Jahren in der Kaltakquise arbeitest oder einfach der abgeklärteste Mensch auf Erden bist, gehörst du zur Mehrheit. Schließlich rufst du nicht täglich Unbekannte an und versuchst, sie zu überzeugen, dass du spannend genug für einen Beitrag bist. Das ist wie beim Vorstellungsgespräch für den Job, den du unbedingt haben willst.

Das Blöde ist, wenn du in die Medien willst, kommst du um die Kontaktaufnahme nicht herum. Mir ist aufgefallen, dass es immer die gleichen drei Sorgen sind, wieso sich jemand nicht so richtig traut. Im Blogbeitrag erfährst du, welche das sind, wieso sie unbegründet sind und was schlimmstenfalls passieren kann.

Sorge #1: „Ich bin nicht gut genug.“

Was habe ich schon Spannendes zu erzählen? Wen interessiert das überhaupt? Und vor allem, wissen andere nicht viel mehr als ich?“ Wenn du dir diese Fragen stellst, zweifelst du noch daran, ob du gut genug für die Medien bist.

Die schlechte Nachricht: Nicht jede*r wird sich für deine Geschichte interessieren. Und ja, es gibt Menschen, die mehr wissen als du. Die Sorge ist also absolut berechtigt.

Die gute Nachricht: Es ist egal! Denn es gibt genug Menschen und Medien, die an deiner Geschichte interessiert sind. Die dich gerne als Interviewpartner*in zu deiner Expertise befragen möchten. Denn andere wissen vielleicht mehr (oder einfach anderes), aber niemand hat deine Erfahrung, deine Meinung und deinen Blickwinkel. Du kennst dich auf deinem Themengebiet gut aus und das macht dich zur Expert*in.

Sorge #2: „Ich will nicht nerven.“

Ach, ich will einfach nicht nerven. Die haben bestimmt Besseres zu tun, als meine E-Mail zu lesen.“ Diese Sorge kann ich gut verstehen. Schließlich erwähne ich ja auch immer wieder, wie viele Nachrichten und Anrufe täglich in den Redaktionen eingehen. Und viele davon werden schneller gelöscht als du dir vorstellen kannst.  

Aber wenn dein Vorschlag gut ist und du ihn an den richtigen Medienkontakt schickst, dann hat dieser nichts Besseres zu tun, als deine Nachricht zu lesen. Dann will er oder sie einfach nur über dich berichten.

Du vermeidest es also nervig zu sein, indem du dich wirklich vorbereitest und passende Themen vorschlägst. Setz dich mit dem Medium auseinander und finde heraus, wer die beste Ansprechperson für deinen Vorschlag ist.

Sorge #3: „Ich will nichts falsch machen.“

Was, wenn ich etwas Falsches sage, mache oder schreibe? Wenn die Journalist*innen sich über mich lustig machen und einen negativen Beitrag veröffentlichen?“ Klar, du willst nichts falsch machen! Aber wenn du gar nichts machst, kannst du auch nichts richtig machen.

Selbst wenn ein*e Journalist*in nicht an deinem Themenvorschlag interessiert ist, wird er oder sie damit nicht lachend durch die Redaktion ziehen. Dafür haben sie gar keine Zeit. Wahrscheinlicher ist, dass deine Nachricht ein paar Minuten später schon vergessen ist.

Und auch für einen negativen Beitrag wird ein schlechter Pitch nicht ausreichen. Du bist kein Weltkonzern, der von den Medien beobachtet wird und bei dem alle nur auf einen Fehltritt warten. So groß ist das (mediale) Interesse an dir nicht – sorry, wenn ich hiermit eine Illusion zerstöre. Aber das ist gut, denn es bedeutet, dass du unbesorgt an die Medien herantreten, ausprobieren und lernen kannst!

Denn auch wenn sich in deinem Kopf tausend Szenarien abspielen, gibt es eigentlich nur drei.

Szenario #1: Du kriegst eine Absage

Da steht es schwarz auf weiß: „Kein Interesse.“ Klar, das ist erstmal ein total blödes Gefühl. Aber es ist nicht das Ende der Welt. Genau wie bei der Jobsuche auch, gibt es da draußen noch zig andere Medien, bei denen du dich vorstellen kannst.

Angst-vor-Journalisten

Außerdem musst du irgendwas schon mal richtig gemacht haben, denn deine Nachricht wurde gelesen. Du bist also aus der Masse der E-Mails herausgestochen.

Sieh die Absage jetzt einfach als Chance zu lernen. Schau dir deine Nachricht und das Medium nochmal genau an und versuche herauszufinden, was nicht gepasst hat. War es die Story? War es das Timing? Passt das Medium vielleicht gar nicht so gut, wie du erst dachtest? Wenn die Absage nett formuliert ist, kannst du auch einfach nachfragen, woran es lag. Nicht alle Journalist*innen werden dir darauf antworten, aber einige schon.

Szenario #2: Du kriegst gar keine Antwort

Persönlich finde ich keine Antwort ja schlimmer als eine Absage. Bei einer Absage weißt du wenigstens, woran du bist. Keine Antwort lässt dich dagegen in der Luft hängen.

Wie gehst du damit um? Wenn du auch auf eine freundliche Nachfrage tagelang keine Antwort bekommst, kannst du den Fall abhaken. Auch hier lohnt es sich, die Nachricht und das Medium nochmal anzuschauen – im Nachhinein fallen uns öfter Dinge auf, die wir besser hätten machen können.  

Wichtig ist, dass du dich nicht entmutigen lässt. Nur weil dieses eine Medium nicht an deinem Vorschlag interessiert ist, heißt es nicht, dass das Thema an sich unbrauchbar ist! Es hat einfach nicht zu dieser Person, diesem Medium oder diesem Zeitpunkt gepasst.

Szenario #3: Du kriegst eine Zusage

Das ist der Idealfall! Du verschickst deinen Pitch und der/die Journalist*in will mehr über dich erfahren oder sagt direkt einen Beitrag zu. Herzlichen Glückwunsch!

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Jetzt musst du den Medienkontakt nur noch so gut wie möglich bei der Umsetzung des Beitrags unterstützen. Sei erreichbar und liefere schnell die angefragten Informationen. Wenn du das erste Mal einen Beitrag über dich in der Presse liest, wirst du froh sein, dass du dich getraut hast!


Tipps für eine gute Zusammenarbeit mit Journalist*innen habe ich dir hier zusammengestellt.


Fazit

Wie zu Beginn gesagt: Nervosität ist normal! Aber es lohnt sich, sie zu überwinden, denn du kannst dabei nur gewinnen. Ich bin nicht gut in Mathe, aber das ist selbst für mich eine einfache Rechnung: Wenn du 10 Journalist*innen anschreibst, hast du 10-mal die Chance auf einen tollen Beitrag über dich. Wenn du 0 Journalist*innen anschreibst, sind es auch ganz sicher 0 Beiträge.


Angst vor Journalisten: Grafik

Bist du nervös, wenn du die Medien kontaktierst (oder es dir nur vorstellst)? Ich würde mich freuen, in den Kommentaren von dir zu hören!

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2 Antworten

  1. Du warst zwar nicht dabei Caro – aber es liest sich, als ob Du dabei warst: bei meiner ersten Pressetagung und das erste persönliche Treffen auf Journalisten. Genau so habe ich mich gefühlt. Genau diese drei Sorgen haben bei mir für eine Anspannung gesorgt. Sie verflog recht bald mit den ersten Wortwechseln mit guten aufgeschlossenen Gesprächen. Nicht alle Journalisten habe ich in der Tat erreicht. Nicht alle waren interessiert, aber die erste Hürde geschafft. Von daher kann ich nur empfehlen, diese Szenarien anzunehmen, mit Respekt aber nicht mit Sorge auf Journalisten zuzugehen. Und einfach authentisch zu sein. Viel Spaß und Erfolg bei der Medienarbeit.

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