„Bisher haben wir das Thema [Pressearbeit] gedanklich ausgeklammert, weil wir das eher bei größeren Unternehmen gesehen haben – bis ich auf dich und deine Posts aufmerksam wurde. Ich bin gespannt, was man auch als kleines Unternehmen in diesem Bereich erreichen kann.“
So stellte sich vor einiger Zeit ein neuer Follower bei mir vor. Perfekt – hab ich mir gedacht. Wieder jemanden erreicht, der Pressearbeit bisher nicht in Erwägung gezogen hat.
Dass Pressearbeit sich nur für große Unternehmen lohnt, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Und ich möchte über diesen und weitere PR-Mythen aufklären! Wenn du also ein kleines Unternehmen hast oder soloselbstständig bist und dich fragst, ob Pressearbeit für dich funktionieren kann, dann lies weiter.
- Wieso wir denken, dass Pressearbeit nur was für große Unternehmen ist
- Wieso dieser PR-Mythos falsch ist
- Was das für dich bedeutet
- Beispiele: Kleine Unternehmen in der Presse
- Mit gesunden Snacks in die Presse
- Beiträge in der Lokalpresse zur Eröffnung
- Mit dem eigenen Buch in die Presse
- In der Presse über ein Thema aufklären
- Mit der persönlichen Geschichte in die Presse
- Fazit: Ist PR nur was für große Unternehmen?
Wieso wir denken, dass Pressearbeit nur was für große Unternehmen ist
Was sieht du, wenn du morgens die Startseiten der Onlinemedien öffnest? Oder die Titelseiten der Tageszeitungen am Kiosk überfliegst? Oder die Nachrichten einschaltest?
Klar, wenn du dir die Titel oder Wirtschaftsressorts der großen Medien anschaust, findest du erstmal nur Meldungen zu Daimler, Commerzbank, Facebook oder Stars und Sternchen. Da entsteht schnell der Eindruck, dass die Presse nur über große Unternehmen berichtet.
Aber auf besagten Titelseiten findest du auch nur selten positive Unternehmensgeschichten. Da geht es oft um Krisen, Rücktritte, Entlassungen oder anderen Katastrophen. Also Themen, mit denen du sowieso nicht gerne in den Medien erscheinen willst. Und die Stars schaffen es einfach in die Medien, weil sie schon bekannt sind. Da ist es oftmals ziemlich egal, was sie genau machen.
Diese Geschichten sind aber nicht die einzigen Geschichten über die die Presse berichtet. Denn es sind ja auch nicht die einzigen Neuigkeiten, die dich als Leser:in interessieren, oder?
Ich gehe mal davon aus, dass du auch gerne Neuigkeiten abseits der Konzerne und Celebrities liest.
Wieso dieser PR-Mythos falsch ist
Die meisten Menschen interessieren sich für mehr als die Themen auf der Titelseite. Und die Medien berichten über das, wofür die Menschen sich interessieren. Genauso wie du mit deinem Produkt oder deiner Dienstleistung, die Bedürfnisse deiner Zielgruppe erfüllen willst – so wollen die Medien das mit ihren Beiträgen.
Auch wenn das für jedes Medium am Ende etwas anders aussieht, kann man grundlegend sagen, dass die Medien drei große Ziele verfolgen:
- Sie wollen ihre Leser:innen oder ihr Publikum über Neuigkeiten, Ereignisse und Sachverhalte informieren.
- Sie wollen ihnen helfen, ihre Probleme zu lösen oder Herausforderungen zu meistern.
- Und sie wollen sie auch einfach mal unterhalten.
Was das für dich bedeutet
Um in die Medien zu kommen, musst du den Redaktionen helfen, diese Ziele zu erreichen. Und das geht auch als kleines Unternehmen oder Soloselbstständige:r!
Du kannst Neuigkeiten über dich und dein Unternehmen teilen, die für die Öffentlichkeit interessant sind.
Außerdem weißt du über die wichtigen Themen in deiner Branche Bescheid: Nutze dieses Wissen und biete dich den Medien als Expert:in an. So hilfst du ihnen, die Fragen ihrer Zielgruppe zu beantworten und sie zu informieren. Die Medien sind immer auf der Suche nach interessanten Interviewpartner:innen und Ansprechpersonen, die bereit sind ihr Wissen in der Öffentlichkeit zu teilen. Das ist eine Riesenchance für dich!
Zuletzt kannst du sie auch einfach unterhalten. Unterhalten bedeutet dabei nicht, dass du die Medien und ihre Leser:innen zum Lachen bringen musst. Auch deine persönliche Geschichte kann unterhalten, wenn sie gut erzählt ist. Die Menschen lesen gerne Geschichten, die sie berühren oder in die sie sich hineinversetzen können.
Beispiele: Kleine Unternehmen in der Presse
Als PR-Agentur sind wir auf die Zusammenarbeit mit Expert:innen und Unternehmen, die Probleme lösen, spezialisiert. Wie groß die Unternehmen sind, spielt dabei keine Rolle. So arbeiten wir oft mit kleineren Unternehmen, Soloselbstständigen und Expert:innen zusammen. Ein paar Beispiele, wie diese es in die Presse schaffen, findest du hier.
Mit gesunden Snacks in die Presse
Mit über 40 Jahren und schwanger gab Timea ihren sicheren Job bei einer Bank auf und gründete die Bio-Marke NATURAL CRUNCHY. 2021 war sie bei der österreichischen Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ dabei. Obwohl sie keinen Deal bekam, nutzte sie den Auftritt für ihre Pressearbeit. Wir brachten sie in zahlreiche Publikums- und Fachmedien, wie Kronen Zeitung, cash.at und WOMAN.
Wieso berichtet die Presse über Timea?
Die Kombination aus Timeas persönlicher Geschichte und ihrem innovativen Produkt machten sie für die Redaktionen interessant. Hinzu kam der News-Faktor, in einer TV-Sendung dabei zu sein.
Beiträge in der Lokalpresse zur Eröffnung
Als Anna-Lena ihren Tortenshop in Hessen eröffnete, wandte sie sich an uns: Sie wollte in die Lokalpresse! Die Resonanz war groß: Verschiedene Tageszeitungen als auch das Radio und der Hessische Rundfunk berichteten. So erreichte Anna-Lena in wenigen Tagen viele Menschen in ihrer Region, die sonst nicht von ihr erfahren hätten.
Wieso berichtet die Presse über Anna-Lena?
Die Eröffnung des Tortenshops ist für die Meschen in Anna-Lenas Region neu und spannend. Somit möchte auch die Presse das Thema aufgreifen.
Mit dem eigenen Buch in die Presse
Lilian ist Mutter, Mindful Parenting Coach und internationale Beraterin für Achtsamkeit, (digitale) Transformation und Agilität. Anfang 2024 erschien ihr zweites Buch „Gelassen und agil dank Kindern – Marienkäfermomente“, mit dem sie sich für mehr Gelassenheit und eine gelingende Vereinbarkeit im Elternalltag einsetzt. Mit dem Buch positionierten wir Lilian als Expertin in Print, Online, Blogs und Podcasts rund um Eltern und Selbstständigkeit.
Wieso berichtet die Presse über Lilian?
Mit ihrem neuen Buch spricht Lilian ein relevantes Thema in der Gesellschaft an. In Interviews und Fachbeiträgen gibt sie ihr Wissen weiter und gewährt Einblicke in das Buch – das ist für die Presse interessant.
In der Presse über ein Thema aufklären
Gabriel ist Klima-Kommunikator, Podcaster und veröffentlichte 2023 sein Buch „Hoch die Hände, Klimawende!“. Er klärt darüber auf, wieso es sinnvoller ist, den eigenen Klima-Handabdruck zu vergrößern, anstatt den Fußabdruck zu reduzieren. Zu diesem Thema gab er zahlreiche Interviews und schrieb Gastbeiträge in verschiedenen Medien von Wirtschaft bis Frauen.
Wieso berichtet die Presse über Gabriel?
Der Ansatz der Klima-Handabdrucks ist im Vergleich zum Fußabdruck noch recht neu und unbekannt. Für die Presse ist es interessant, mit einem Experten über dieses Thema zu sprechen und die eigenen Leser:innen aufzuklären.
Mit der persönlichen Geschichte in die Presse
Anja arbeitete jahrelang als Konditorin in der Sternegastronomie – bis sie erkrankte und klar wurde: Sie darf keinen Zucker mehr essen. Das Aus für ihre Karriere. Heute schreibt sie Bücher, gibt Workshops und begeistert nicht nur über 380.000 Follower:innen auf Instagram, sondern auch die Presse. Sie teilt zuckerfreie Rezepte, Tipps für ein zuckerreduziertes Leben und spricht über ihre persönliche Geschichte.
Wieso berichtet die Presse über Anja? Anjas Geschichte berührt – das lesen die Menschen gern. Zudem ist sie als Expertin die ideale Ansprechpartnerin für Redaktion, die über zuckerfreie Ernährung berichten wollen.
Fazit: Ist PR nur was für große Unternehmen?
Ich hoffe, eine Sache ist dir nach diesem Beitrag klar: Du brauchst kein großes Unternehmen, um in die Medien zu kommen. Mit den richtigen Themen schaffen es auch kleine Unternehmen und Soloselbstständige in die Presse.
Denn die Medien berichten nicht nur über große Unternehmen, sondern über das, wofür ihre Zielgruppe sich interessiert. Dabei wollen sie informieren, helfen und unterhalten! Ob das dahinterstehende Unternehmen groß oder klein ist, ist erstmal zweitrangig.
Ein weiterer PR-Mythos ist übrigens, dass du unbedingt eine PR-Agentur brauchst, um in die Medien zu kommen. Warum das nicht stimmt und wann es sich wirklich lohnt, Aufgaben an eine PR-Agentur abzugeben, erfährst du hier.